Kühlen mit der Wärmepumpe: So nutzen Sie Ihre Heizung als Klimaanlage
Kühlen mit der Wärmepumpe: So nutzen Sie Ihre Heizung als Klimaanlage
Der Juni bringt oft die ersten heißen Tage – und damit die Frage: Muss ich eine separate Klimaanlage anschaffen oder kann meine Wärmepumpe auch kühlen? Die gute Nachricht: Viele moderne Wärmepumpen können mehr als nur heizen. In diesem Beitrag zeigen wir Ihnen, wie Sie mit Ihrer Wärmepumpe im Sommer effizient kühlen, worauf Sie achten sollten und wann sich die Kühlfunktion besonders lohnt.
1. Kann jede Wärmepumpe kühlen?
Nicht jede Wärmepumpe ist automatisch zum Kühlen geeignet. Es kommt auf das Modell und die installierte Technik an. Grundsätzlich unterscheidet man:
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Passive Kühlung (z. B. bei Sole/Wasser-Wärmepumpen):
Hier wird die kühle Temperatur des Erdreichs genutzt, um das Haus ohne aktive Kompressorfunktion zu kühlen – besonders effizient und stromsparend. -
Aktive Kühlung (z. B. bei Luft/Wasser-Wärmepumpen):
Die Wärmepumpe arbeitet ähnlich wie ein Kühlschrank – der Prozess wird umgekehrt. Das benötigt mehr Strom, ist aber bei entsprechender Stromversorgung (z. B. PV-Anlage) durchaus wirtschaftlich.
2. Voraussetzungen für das Kühlen mit der Wärmepumpe
Damit die Kühlfunktion sinnvoll genutzt werden kann, sollten bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein:
✅ Geeignetes Wärmepumpenmodell: Prüfen Sie in den technischen Unterlagen oder beim Hersteller, ob Ihre Anlage kühlen kann.
✅ Passende Wärmeverteilung: Am besten geeignet sind Flächenheizsysteme wie Fußboden- oder Wandheizung, da sie große Kühlflächen bieten. Klassische Heizkörper sind meist ungeeignet.
✅ Kondensatmanagement: Beim Kühlen entsteht Kondenswasser. Die Anlage muss entsprechend entwässert werden – hier ist der Fachbetrieb gefragt.
3. Wie effizient ist das Kühlen mit der Wärmepumpe wirklich?
Während herkömmliche Klimaanlagen punktuell für Abkühlung sorgen, bieten Wärmepumpen eine flächige, gleichmäßige Kühlung über den gesamten Wohnraum – das sorgt für mehr Komfort.
Stromverbrauch:
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Passive Kühlung: sehr geringer Energieeinsatz (nur Umwälzpumpe)
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Aktive Kühlung: höherer Verbrauch, aber oft günstiger als separate Klimaanlage
💡 Tipp: In Kombination mit einer Photovoltaikanlage kann die Wärmepumpe tagsüber vollständig mit Sonnenstrom betrieben werden – ideal für die heißen Stunden.
4. Steuerung und Smart-Home-Anbindung
Eine moderne Wärmepumpe lässt sich heute meist über eine App oder ein zentrales Energiemanagement steuern. Für das Kühlen im Sommer bedeutet das:
🔹 Automatische Aktivierung bei hohen Raumtemperaturen
🔹 Tageszeitabhängige Steuerung (z. B. nur tagsüber kühlen, nachts abschalten)
🔹 Verbindung mit Wetterdaten zur vorausschauenden Kühlung
5. Wann lohnt sich die Kühlfunktion besonders?
Die Kühlung mit Wärmepumpe lohnt sich vor allem dann:
✔ In gut gedämmten Gebäuden (Effizienzhaus-Standard oder besser)
✔ Bei niedrigen Vorlauftemperaturen (Fußbodenheizung vorhanden)
✔ In Verbindung mit PV-Anlage zur Eigenstromnutzung
✔ Bei Personen, die Wert auf gleichmäßige Raumtemperatur ohne Zugluft legen
Fazit: Angenehm durch den Sommer – mit Ihrer Wärmepumpe als Klimaanlage
Mit der richtigen Technik und etwas Vorbereitung wird Ihre Wärmepumpe im Juni zum echten Klimakomfort-Allrounder. Ob passiv oder aktiv: Das Kühlen mit der Wärmepumpe ist effizient, komfortabel und besonders nachhaltig – vor allem in Kombination mit Solarstrom.
Jetzt ist der richtige Moment, um Ihre Anlage auf Sommerbetrieb umzustellen – für ein kühles Zuhause trotz steigender Temperaturen!